Gut gegen Böse

Am Montag hatte ich einen fantastischen Tag: erfolgreich, sonnig, spaßig, voller Freude und Freunde und mit einem guten Buch. Gut gelaunt und mit einem Lächeln im Gesicht ging ich am Abend ins Bett - und wachte an einem kopfschmerzigen, übellaunigem, verschlafenen und wolkenbehangenen Dienstagmorgen wieder auf. Nicht nur, dass ich mich aufgrund meiner miesen Laune nicht aus dem Bett quälen mochte und somit total hetzen musste, um rechtzeitig fertig zu werden, nein, der gesamte restliche Tag passte sich meinem ersten Eindruck vom Aufstehen an. Trotz meines optimistischen Kleidchens klarte der Himmel nur zeitweise auf und das natürlich auch nur, während ich in den stickigen Klassenzimmern versuchte, meinen schmerzenden Migräne-Kopf mit unnützem Wissen zu füllen und meine matt-müden Augen offen zu halten. Anschließend musste ich noch zur Arbeit, wo wie zu erwarten die Gewinnerin des "nervigste Kundin des Jahres"-Avards auf mich wartete. Und es regnete. Kurz : Es war ein verdammter scheiß Tag (entschuldigt meine Ausdrucksweise, aber mir viel keine blumigere Umschreibung ein). Und ich hab wirklich versucht, das zu verhindern. Von Anfeng an. Ich habe bereits beim Aufstehen ein - ziemlich kümmerliches - Lächeln auf meine Lippen gezwungen, habe meine Lieblingsohhringe getragen, viel Zeit mit meinen Mädels verbracht, um mich durch ihr Gekicher anstecken zu lassen, die zickige Kundin als Herausforderung an mein Können gesehen und mein Gesicht wortwörtlich der kaum vorhandenen Sonne zugewendet. Doch wisst ihr, es ist so : Ich hatte von Anfang an keine Chance. Und zwar wegen des vorherigen Montags. Jedes Mal, wenn ich einen fantastrillionischen superduper Sahnehäubchen Tag habe (so wie am Montag), dann folgt am nächten Tag zwangsläufig der grausamste Tag aller Zeiten - ob ich will oder nicht. Nagut, natürlich will ich nicht, also eher : egal was ich dagegen unternehme. Das mag jetzt total bescheuert klingen, aber wenn nicht einmal der aufblühende Klatschmohn zumindest ein Schmunzeln in mein Gesicht zaubern kann, dann stimmt etwas ganz und gar nicht. Und das ist an diesen Horrortagen leider der Fall. Aber wieso?! Wieso tut mein Schicksal oder das Universum oder mein Geist - wer auch immer - warum tut derjenige das?! Wieso kann er/sie/es mir nicht einen perfekten Tag gönnen, ohne gleich darauf den Ausgleich zu schaffen?! Ist das etwa eine Art überirdisches Glücks-Fendshui? Muss auch im fröhlich sein ein ständiges Gleichgewicht herrschen? Sind die Horrortage die einzige Möglichkeit für Harmonie in meinem Leben, oder was soll das? Bitte sagt mir, wieso mir das angetan wird oder ob es euch genauso geht - denn ich versteh es einfach nicht?

Verzweifelt

Faceless

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