Abschied

Es sind die kleinen Dinge.
Den Koffer packen und dabei überlegen, was denn nun wirklich mit muss.
Auf die Freunde sauer sein, die es nicht geschafft haben, mich zu teffen.
Hoffen, dass die Beste es noch zur letzten Umarmung schafft.
Das Bett neu beziehen und wissen, dass ich in diesem Bettzeug nicht mehr schlafe.
Noch schnell den Wäschesack und Kleiderschrank durchschauen, um das Lieblingsshirt nicht zu vergessen.
Das Zimmer so leer sehen, nachdem ich meine Habseligkeiten eingepackt habe.
Still mitten im Raum stehen und einfach das Bild einprägen, die Geräusche, das Licht, denn wer weiß was sich bis zum nächsten Besuch alles ändert?
Es sind solche kleinen Dinge, die es schwierig machen.
Wenn es bloß die Entfernung wäre, dann wäre es einfach.
Wenn es die Zeit wäre, könnte ich es aushalten.
Aber es ist die dauernde, träge, zähe Wiederholung all dieser Kleinigkeiten. Jedes Mal wieder. Immer wieder auf's Neue.
Ich sollte inzwischen daran gewohnt sein, aber irgendwarum bin ich das nicht.
Nein, es wird nicht einfacher. Auch nicht schwerer, aber mit Sicherheit nicht einfacher.
Ich hasse Abschiede.

faceless

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