St. Pauli - der Ort, an dem Wunder geschehen

Ich weiß nicht, ob ihr davon gehört habt, doch gerade erst sind wieder hunderte von Flüchtlingen mit ihrem völlig überladenen Bötchen gesunken und dabei ertrunken, nur wenige konnten gerettet werden. Als ich, schockiert über diese Nachricht, in Tränen ausbrach, erzählte mir mein Vater von dem Wunder, das sich zur Zeit in St. Pauli, Hamburg abspielt : In der St.Pauli-Kirche leben seit 4 Monaten rund 80 Flüchtlinge von der Mittelmeer-Insel Lampendusa. Dort werden sie von Nachbarn mit Essen, Trinken und Decken versorgt und von dem 55 Jahre alten Ex-Türsteher Hotte Tag und Nacht vor Randalierern, Besoffenen und Ausländerfeinden geschützt. Respekt, ganz ehrlich! Ich war verblüfft über diese Nächstenliebe, diese ungewohnte sozialität untereinander. Und dann entdeckte ich die Schattenseite des ganzen : Die Regierung! Diese - unter anderem in Form von Bürgermeister Scholz - weigert sich nämlich strikt gegen Sonderregelungen, die den Flüchtlingen dauerhaften Aufenthalt in Hamburg gewähren würden. "Es wird in Hamburg keine Situation geben, in der Männer mit unbekannten Namen und unbekannten Flüchtlingsschicksalen ein Aufenthaltsrecht bekommen" PAH! Wenn ich sowas nur höre! Meine Güte, wenn dem werten Herr Scholz die Namen dieser armen Seelen so wichtig sind, wieso geht er dann nicht einfach hin und fragt sie danach?! Und die Flüchtlingsgeschichten würde ich an seiner Stelle lieber gar nicht kennen wollen. Wenn ein Mensch sein Hab und Gut und all seine Besitztümer aufgibt, sein Leben, seine Familie und sein Land verlässt und sich dabei auch noch in Lebensgefahr begibt, dann wirds ihm wohl vorher nicht bloß langweilig gewesen sein, oder?? Nein! Er wird ein verdammtes Scheiß-Leben gehabt haben, vermutlich täglich mit Hunger, Armut, Krankheit und Tod rangend.Und bei diesem Leben haben sie dann verdammt noch mal eine Chance auf WAHRES LEBEN und GLÜCK verdient, oder irre ich mich da etwa? Scheinbar schon, denn das nächste wunderbare Zitat, das welt.de von Scholz bringt lautet wie folgt : "Wenn man das zugrunde legt, was die Männer öffentlich geäußert haben, dürfte es wohl allenfalls für einige wenige von ihnen eine Perspektive in Deutschland geben, für die meisten nicht" Oh, super - ein paar haben ne geringe Möglichkeit - wunderbar! Hoffen wir, dass sie's schaffen....und was mit den anderen passiert? Ach, wen kümmert's schon?

 

Voller Welthass

Faceless

 


P.S.  Hier einmal drei Artikel zum Thema

http://www.welt.de/regionales/hamburg/article120205424/Senat-lehnt-Sonderregeln-fuer-Afrika-Fluechtlinge-ab.html

http://www.mopo.de/nachrichten/tuersteher-st--pauli-kirche--er-bewacht-die-fluechtlinge,5067140,24286902.html

http://www.hinzundkunzt.de/das-herz-von-st-pauli/

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