Berlin
Einsame Menschen
Ziehen zusammen vorbei
Lächeln ins Nichts
starren in die Ferne
Gesichter ohne Namen
Blicke ohne Geschichten
Düsteres Zischeln
Verhaltenes Rascheln
Stimmen die reden
Jedoch nicht erzählen
Geräusche im Hintergrund
Die er- und verklingen
Sirenen, Motoren
Der Klang von Bewegungen
Veränderung
Dauerndes Hin- und Her
Im ständigen Wandel der pulsierenden Stadt
London
Ein Farbspiel aus Glas und Grau
aus Wolkenkretzern in der Reflektion
verwaschener Kondenzstreifen
Stein auf Stein
Metall auf Metall
umrissen vom Widerschein der untergehenden Sonne
Jeder Baum hat seinen Zaun,
jedes Gebäude seine Ecken und Kanten
und jede Kreativität ihren Platz
Kinder hüpfen über quadratische Gärten,
spielen im abgeschlossenen Paradis
der angeleinten Fantasie
Individuen ziehen ihre Bahnen
Einzelgänger haben die große auswahl an Asphaltgassen
um sich aus dem Weg zu gehen
ohne einander ausweichen zu müssen
Verschnörkelte Fassaden liegen im letzten Spotlight
der untergehenden Sonne am braungemauerten Horizont
Euer ewiges Dorfkind
Faceless
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Jenny-Mai Nuyen (Mittwoch, 24 Dezember 2014 11:14)
Das Gedicht gefällt mir sehr gut! Besonders der Abschnitt "London" und die Widersprüchlichkeit der beengten, geordneten Freiheit ist klasse. Aber wie ist es im Dorf, ewiges Dorfkind? :)