So, für die die's noch nicht erraten haben : Ich bin jetzt Studentin!
Und zwar in einer Stadt 7 Stunden entfernt von Zuhause.
Das bedeutet nicht nur neue Schule, sondern auch neue Wohnung, neue Finanzierung, neue Umgebung - und vor allem neue Menschen.
Ich bin zwar in eine 4er-WG gezogen, doch meine Mitbewohnerinnen kreuzen erst zu Semersterbeginn in zwei Wochen hier auf und da ich von weiter weg komme kenne ich auch sonst leider niemanden
hier.
Also heißt es für mich jetzt auf Menschen zugehen, Fremde ansprechen, Smalltalk machen, mich öffnen.
Und darin bin ich furchtbar schlecht. Die meisten die mich näher kennen würden mir das nie glauben, doch in so neuen fremden Situationen wie dieser bin ich unglaublich
schüchtern.
Aber heute - bei der ersten offiziellen Univeranstaltung - habe ich meinen Mut zusammengenommen und es hat sich gelohnt! Denn nun habe ich zwei neue Mädels in meiner Kontaktliste und sogar das
Angebot mit ihnen zu den nächsten Vorbereitungsveranstaltungen zu gehen.
Also, für alle unter euch, die sich auch etwas schwer tun mit diesem ganzen sozialen Kontkte knüpfen habe ich hier 7 Tips die es euch vielleicht etwas erleichtern auf neue Leute
zuzugehen:
1.Situation einordnen
Oft ist es hilfreich sich vorab klar zu machen was für eine Situation euch erwartet. Wie viel Leute werden etwa da sein? Welche Interessen oder Hintergründe verbinden euch? Gibt es einen
Moderator oder Veranstalter? In was für einem Gebäude findet das ganze statt? Für mich war heute klar, dass diese ca. 100 Menschen alle einen ähnlichen Studiengang wie ich gewählt haben und sich
daher höchst wahrscheinlich zumindest teilweise mit ähnlichen Hobbys beschäftigen. Außerdem saßen wir in einem Vorlesungsraum und hörten einem Professor zu, hatten also nur kurze Wartephasen für
Smalltalk was zeit gab, sich seinen nächsten Satz gut zu überlegen. Wenn euch die Umgebung vertraut erscheint und ihr vorbereitet seid gibt euch dies Sicherheit die auch im Gespräch mit anderen
rüberkommt.
2.Sicher fühlen
Wie gesagt, sich sicher und Selbstbewusst zu fühlen macht viel aus wenn es darum geht neue Kontakte zu knüpfen - vor allem wenn man dafür über seinen schüchternen Schatten springen muss.
Selbstbewusstsein lässt sich nicht nur durch Vorbereitung schaffen, sondern auch durch Kleidung, Körperhaltung, Glücksbringer. Es mag bescheuert klingen, aber ich hab heute nicht nur meine
typische 'positive-Energie-Kette' getragen, sondern zusätzlich einen Freundschaftsring, einfach um mich daran zu erinnern dass es bereits Menschen gibt die mich so mögen wie ich bin und die
Chancen deshalb gut stehen dass diese neuen Leute mich auch mögen werden. Genauso wochtig ist es, Kleidung zu tragen, die zu euch passt. Wenn ihr normalerweise eher sportlich gestylt seid solltet
ihr jetzt nicht versuchen euch anders anzuziehen nur weil in eurer neuen Umgebung vielleicht eher Pumps getragen werden. Kleider machen Leute - und euure Kleidung sagt viel über euch aus. Bleibt
also eurem Stil treu und lasst die Fremden euch so sehen und kennenlernen wie ihr wirklich seid - sonst kriegen sie nur bei eurem nächsten Treffen einen riesen Schock ob eurer plötzlichen
Veränderung. Außerdem solltet ihr natürlich etwas tragen, in dem ihr euch wohl fühlt. Das bedeutet nicht Jogginghose und Schlabber-Pulli aber vielleicht Lieblingsshirt und gut sitzende Jeans oder
dieses Outfit von dem ihr genau wisst, wie toll ihr darin ausseht. Zu wissen, dass euch etwas gut steht sorgt nämlich zusätzlich für Selbstbewusstsein. Und zuletzt zur Körperhaltung : auch wenn
ihr am liebsten wie eine Schildkröte in euren Panzer zurückschlüpfen und euch ganz klein machen würdet, versucht aufrecht zu stehen. und lächelt!
3.Best case vs. worst case
"Was ist das schlimmste, was passieren kann?"
Wenn man das als Ermutigung hört beginnt man meist erst so richtig sich all die furchtbaren worst-case-szenarios vorzustellen. Sie könnten mich auslachen, ich könnte auf einer Banane auslachen,
ich könnte meinen Namen falsch sagen oder ihren vergessen, sie könnten ein riesen Loser-Plakat vorbereitet haben um es über meinen Kopf zu halten sobald ich auf sie zugehe.... Aber mal, ehrlich,
was IST das schlimmste was passieren kann? Es könnte merkwürdig werden, wenn ihr auf die Leute zugeht und das Gespräch nach zwei Sätzen erstirbt. Dann fragt ihr halt die Basics ab : "Wie heißt
du? Woher kommst du? Wieso bist du hier? Hast du Haustiere?" Klar ist das erstmal merkwürdig, aber je länger das Gespräch anhält, desto natürlicher wird es. Es könnte natürlich auch sein, dass
die Leute gar nicht bemerken, dass ihr sie angesprochen habt und ihr blöd neben ihnen stehen bleibt. Dann habt ihr zwei Möglichkeiten : noch mal ansprechen oder weggehen und das nächste Opfer
suchen. Ich finde ja die eigentliche Frage sollte lauten "Was ist das beste, was passieren könnte?" Denn die Antwort darauf wäre, dass ihr tolle neue Freunde finden könntet - vielleicht sogar
Freunde für's Leben. Und diese Möglichkeit ist doch das Risiko der Blamage wert, oder?
4. Aufhänger
hier ist es ähnlich wie bei Punkt 1 : Bereitet euch vor. Überlegt euch einen Aufhänger um das Gespräch zu beginnen und vielleicht auch schon ein paar weitere Fragen. Der Start kann total simpel
sein. Am besten sucht ihr euch wieder etwas, das zur Situation passt. Ich habe die Leute heute einfach gefragt, ob ich beim richtigen Gebäude sei und ob sie auch so aufgeregt sein wie ich. So
banal. Wenn ihr auf einem Konzert seid, fragt woher derjenige die Band kennt. Auf einem Geschäftsessen fragt nach der Firma. Auf einer Städte-Reise erkundigt euch nach dem Herkunftsland oder
bringt einen lsutigen Fakt über das Gebäude in dem ihr steht. Es muss wirklich nichts großes sein, wichtig ist nur, das Gespräch erst einmal in die Gänge zu kriegen und danach ergibt sich der
Rest von selbst. Ich selbst habe festgestellt dass es meiner Schüchternheit und Nervosität tatsächlich entgegen wirkt, wenn ich mir vor dem Treffen ein paar Sätze zurecht lege und in meinem Kopf
zwei-drei mögliche Gespräche durchspiele. So seid ihr auch auf mögliche Natworten eures Gegenübers vorbereitet und könnt euch schon mal eine entsprechende Weiterführung des Gesprächs
überlegen.
5.Interesse
Wenn das Gespräch dann in vollem Gange ist eins ganz wichtig : Zeigt Interesse! Es passiert nur zu gerne dass man über den gelungenen Einstieg so erleichtert ist oder sich über seine nächste
Antwort bereits wieder so viel Gedanken macht, dass man nicht richtig zuhört, was das Gegenüber sagt. Und das merken die! Nicht nur das es super unfreundlich wirkt, es wird auch peinlich wenn ihr
noch mal nachfragen müsst. Also, hört aufmerksam zu! Und stellt Fragen über Fragen! Das zeigt nämlich Interesse am Gegenüber und gibt euch zusätzlich die Möglichkeit etwas zu entspannen, weil ihr
ja nichts weiter sagen müsst. Und wer weiß, wenn ihr genug fragt und aufmerksam zuhört finden sich vielleicht sogar Geminesamkeiten. Wenn nicht ist das auch nciht schlimm, es ist ja noch viel
Zeit. Und es auch kann auch sehr schön ma was ganz neues zu hören. Ich habe mich heute zum Beispiel über Reisen unterhalten und obwohl wir nicht in den selben Ländern waren teilten wir doch
ähnliche Erfahrngen. Und ich habe eine Menge über Inien und Neuseeland erfahren ;)
6. Leute einordnen
Manchmal kann es auch helfen, die Leute, die ihr seht ein wenig in Schubladen zu stecken. Natürlich nicht nach Vorurteilen und Stereotypen sondern eher danach was sie in der Smalltalk-Phase so
erzählen und wie sie es erzählen. Ich habe mal gehört, dass wir innerhalb der ersten 6 Sätze entscheiden, ob wir mehr mit jemandem zu tun haben wollen oder nicht. Seid also nicht nur im
vertieften Gespräch aufmerksam sondern schon von Beginn an. Denn es wird ziemlich schnell klar ob euer Gesprächspartner "euer Typ" ist oder nicht, ob ihr sie oder ihn näher kennen lernen wollt,
ob ihr auf einer Wellenlänge seid. Natürlcih könnt ihr euch auch mal einen Abend lang mit jemandem unterhalten, mit dem ihr danach nie wieder Kontakt haben werdet und ihr solltet auch nicht
unbedingt nach den ersten Minuten sagen "Gut, dashier wird wohl nichts, kich such mir dann mal jemand anderen" und einfach gehen. Aber wenn ihr zum Beispiel in einem Kreis von Mehreren steht un
das Gefühl habt mit einer dieser Personen gut zurecht zu kommen, dann haltet euch mehr an sie und lasst die Aneren dabei ruhig auch etwas außen vor. Ihr müsst keine möglichst hohe Nummer an
Freunden sammeln, konzentriert euch ruhig auf ein oder zwei Personen (Das macht die Sache mit dem interessiert zuhören auch leichter)
7. Go with the flow
Und zu guter letzt : Alles wird sich schon irgendwie ergeben. Das ist zwar ein Satz den viele unsichere Leute wie ich überhaupt nicht gut haben können, aber er ist dennoch wahr. Es kommt
natürlich immer mit drauf an, in was für einer Sitauation ihr euch befindet, aber ich weiß dass ich jetzt in meiner Uni-Starter-Zeit alles ganz langsam angehen lassen kann. Klar ist es schön
möglichst schenell Anschluss zu finden, aber Freundschaft lässt sich nun mal nicht erzwingen und - so blöd es auch ist - es braucht alles seine Zeit um sich zu entwickeln. Und meistens könne wir
an dieser Entwicklung gar nichts ändern, können den Prozess nicht beschleunigen. Also ist es vielleicht am besten seinen Teil zu tun und sich dann zurückzulehnen und zu schauen wohin diese neuen
Kontakte so führen. Stresst euch also nicht zu viel. Versucht entspannt zu bleiben. So gut das nun mal geht.
Viel Glück
eure
faceless
Kommentar schreiben